Chronik: Im Wandel der Zeit

Heute, mehr als sechzig Jahre nach ihrer Gründung, zählen die Seewaldkobolde 220 Mitglieder. Von diesen Mitgliedern sind 122 aktive Hästräger und 38 passive Mitglieder zwar nicht mit Häs und Maske unterwegs, tragen aber gewissermaßen hintern den Kulissen auf die verschiedensten Arten zum Gruppenleben bei.

Dass den Kobolden der Nachwuchs so schnell nicht ausgehen wird, beweist eindrucksvoll die Jugendgruppe: sage und schreibe 26 Kinder von 0 – 12 Jahren sowie 20 Jugendliche von 12 – 18 Jahren sorgen dafür, dass es der Jugendgruppenführung nicht langweilig wird.
Die Attraktivität der Maske und die bereits sprichwörtliche Kameradschaft und Harmonie innerhalb der Gruppe sind der Grund dafür, dass sich die Vorstandschaft alljährlich mit einer Flut von Aufnahmeanträgen konfrontiert sieht.

Schon im ersten Jahr kam man auf die Idee, für Nachwuchsmitglieder, die sich zunächst die Anschaffung eines eigenen Kostümes nicht leisten konnten, ein sogenanntes Gruppenkostüm aus Spendenmitteln zu finanzieren, um dieses dann auszuleihen. Bis heute wird an neue Mitglieder, die zunächst einmal in das Fasnet-Geschehen bei den Seewaldkobolden hinein schnuppern wollen, in den Probejahren ein gruppeneigenes „Leihhäs“ gegen eine geringe Gebühr ausgegeben.

Zur Fasnet 1954/1955, also bereits ein Jahr nach der Gründung, war die Maskengruppe auf 12 Maskenträger mit eigenen Kostümen angewachsen. Mit Rosa Troll hatte die Maskengruppe auch schon einen eigenen „Narrenbüttel“, der sie bei den Umzügen begleitete. Unvergessen ist auch Bernhard Rissler, der über viele Jahre hinweg nicht nur den Narrenpolizisten der Gruppe verkörperte, sondern auch bei der alljährlichen Nikolausfeier im Gasthof Dorfkrug in die Rolle des Nikolaus schlüpfte.

Auch die ältesten unserer Mitglieder schlüpfen fünf Jahrzehnte nach der Gründung noch gerne in ihr Koboldhäs. Auch wenn sie nicht mehr an Umzügen teilnehmen, engagieren sie sich alle sehr intensiv für den Verein und sind aus dem täglichen Gruppenleben nicht wegzudenken. Leider weilt von den damaligen sieben Gründervätern keiner mehr unter uns.

Am 16.01.1960 konnten die Seewald-Kobolde schon die Patenschaft bei der „Kuckuckgruppe“ übernehmen. In diesen Jahren, so erinnert sich Max Hauptmann, war die Gruppe beim Funkenaufbau zuerst an der Freitreppe und später am Schloßhafen immer sehr aktiv mit von der Partie.

1978 wurde am 20.01. dann in großem Rahmen das „Silberjubiläum“ gefeiert. Der Kolpingsaal im Hotel „Sonne“ war zu der Zeit nach der Festhalle der größte Veranstaltungsraum in der Stadt und konnte die über 200 Gruppenmitglieder und Ehrengäste kaum fassen.

Zur Hauptversammlung des Jahres 1981 mußte Sepp Schwarz sein Amt aus Gesundheitsgründen in jüngere Jahre (Freddy Pickels) abgeben. Bereits ein Jahr später am 02.02.1982 verließ uns Sepp, der die Gruppe durch seine vorbildliche Führung geprägt hatte, für immer.

1983 fiel dann dementsprechend die Feier zum 30-jährigen Bestehen bescheidener aus. Man feierte im vereinseigenen „Gockelheim“. Gruppenführer Freddy Pickels konnte den Festgästen, unter denen Präsident Albert Brauchle und Narrenring-Präsident Gerd Herrigel waren, mit Stolz vermelden, daß die Seewald-Kobolde in diesem Jahr 120 Maskenträger aufweisen und damit zur zweitstärksten Gruppe nach den Buchhornhexen aufgerückt waren.

Im Jahr 1993 begingen die Seewaldkobolde ihr 40-jähriges Jubiläum. Im voll besetzten Trachtenheim an der Rotach begrüßte Gruppenführer Freddy Pickels zahlreiche Ehrengäste und stimmte auf den bunten und unterhaltsamen Abend ein.

2003 schließlich wurde in der Gockelwerkstatt das 50-jährige Bestehen mit einem Festakt am Morgen und einer Party bis in die frühen Morgenstunden gefeiert – ein bis dato noch nie dagewesenes Fest, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird!

10 Jahre lebten wir von der Erinnerung an den 50. Geburtstag bis schließlich am 26.01.2013 eine fantastische Jubiläumsparty anlässlich des 60. Geburtstages gefeiert wurde. Dazu wurde erstmals eine Kobold-Taufe öffentlich zelebriert. Vorab wurde die Gowe festlich-feierlich mit abgehangenen beleuchteten Decken, im Eingangsbereich ein riesiger Taufstein und einer neu installierten Bar geschmückt. Für „sein Lebenswerk“ wurde Karl Haller mit der goldenen Ehrennadel der Kobolde geehrt. Ebenso wurden Yvonne Hartel (jetzt Groll) und Oliver Venus der Hästrägerorden des ANR verliehen. Luise Noack, Wolfgang Ott und Karl Haller wurden mit dem Hästrägerorden mit Silberkranz geehrt.