Chronik: Die Anfangsjahre

Nachdem der Seewaldkobold ins Leben gerufen war, ging es an die Herstellung der ersten Kostüme. Im Winter haben 1953/54 haben die sieben Gründer in Heimarbeit ihre Kostüme geschneidert und Bildhauer Ziegler hatte Mühe, bis zum Februar 1954 die bestellte ersten sieben Holzmasken fertigzustellen.

Bereits in der ersten Fasnet zeigte, daß mit dieser neuen Maske ein guter Wurf gelungen war, denn es meldeten sich bereits weitere Interessenten, die bereit waren, die für die damalige Zeit sehr hohen Kosten einer Kostümherstellung auf sich zu nehmen.
Die Holzmaske schlug mit 65,- DM zu Buche, für Stoff und Bast mussten nochmals 40,- DM hinzugerechnet werden

In den Anfangsjahren des Hauptvereins stellte jede Maskengruppe ihren eigenen Elferrat. Auf dem Bild sieht man den Kobold-Elfer Josef Füssinger, umringt von jungen Damen und einem Mitglied der im gleichen Jahr gegründeten Maskengruppen der „Hafennarren“.

Gewissermaßen Tradition ist es geblieben, dass die Elferräte sich bis heute gerne mit hübschen Damen umgeben.

Im zweiten Jahr nach der Gründung war die Gruppe auf 13 Maskenträger angewachsen. Mit Sepp Rück hatte man einen selbständigen Handwerker in der Gruppe, der mit seinem VW-Bus den anderen Mitgliedern Mitfahrgelegenheit bot und so auch die Teilnahme an auswärtigen Umzügen ermöglichte. Bis zu 13 Kobolde wurden in den VW-Bus verfrachtet. Wer schon einmal mit Kobold-Häs im Auto gefahren ist, kann sich nur schwer vorstellen, dass vor lauter grünem Bast noch eine Sicht durch die Windschutzscheibe möglich war. Überhaupt lebte man viel von der Improvisation: die Gründerzeit kann mit dem Motto „viel Idealismus und wenig Geld in der Tasche“ umschrieben werden. Lange Zeit war die Koboldmaske nur in Meisterhofen zu Hause.

Die Fasnet wurde lange Zeit im Dorf abgehalten: Neben Saalveranstaltungen in den Lokalen des Stadtteiles wurden auf dem Platz, wo heute das Restaurant „Kapelle“ steht, regelmäßig ein Narrenbaumsetzen durchgeführt. Erst als der Hauptverein am „Gumpigen Donnerstag“ alle Gruppen in das Stadtzentrum rief ging die ursprüngliche Stadtteilbindung verloren. Die Mitgliederzahl der Seewaldkobolde wuchs langsam, aber stetig an. Beim 1973 20-jährigen Bestehen konnte Gruppenführer Sepp Schwarz bereits 60 Gruppenmitglieder in der „Traube“ in Waggershausen zur Jubiläumsfeier begrüßen, zum 30-jährigen Bestehen hatte sich die Zahl der Maskenträger bereits auf 120 verdoppelt.